Heute habe ich mich mit Chi (Kurzform für Chiharu) getroffen, der Japanerin, die ich in Seoul kennen gelernt habe. Sie wollte mir ihren Heimatbezirk in der Stadt Saitama zeigen. Saitama grenzt nördlich an Tokio, liegt also nur eine dreiviertel Stunde vom Tokioter Zentrum entfernt.
Wir haben uns unterhalten über die japanische Kultur, über kulturelle Ähnlichkeiten zwischen Japan & Korea, das weltweite Phänomen der Casting-Shows und Retorten-Bands, über ihren Jahre zurückliegenden dreitägigen Besuch in Deutschland, damit verbunden über Bratwurst, den Rattenfänger von Hameln (ist in Japan wohl äußerst bekannt) und vieles andere.
Wir besuchten den Musashi Ichinomiya Hikawa-Schrein. Ich habe in den letzten Tagen gelernt, dass jeder Schrein einem eigenen Zweck dient, anders ausgedrückt: der in ihm wohnende Gott leitet wohl ein eigenes Fachreferat, ob für Familienglück, Gesundheit, gute Schulnoten oder – wie in diesem Fall – Neujahrswünsche. Der Schrein ist daher um Silvester herum äußerst gut besucht.
Beim Essen war sie besorgt, ob ich denn mit den Essstäbchen umgehen kann und sie ließ von der Kellnerin Messer und Gabel bringen. Ich ließ das viel zu europäische Besteck verachtungsvoll links liegen und zeigte ihr stolz, wie gut ich mir doch in den letzten Tagen beigebracht habe mit Essstäbchen umzugehen. Mein eigenwilliger Umgang mit den Essstäbchen brachte sie aber eher zum Lachen. Sie versuchte mir, das „richtige“ Vorgehen näher zu bringen, aber das fand ich zu kompliziert und das „Umschulen“ nahm mir zu viel Zeit in Anspruch … denn ich war hungrig und mein Vorgehen funktionierte ja immerhin! 🙂
Nach gelungener Nahrungsaufnahme bewegten wir uns in Richtung Eisenbahnmuseum, das mir Chi bereits in Seoul empfohlen hatte. Chi war am Nachmittag leider schon verplant, so dass sie mich zumindest noch sicher zum Museum brachte. Aber ich bin ihr schon dafür dankbar, dass sie überhaupt ein wenig ihrer Freizeit für mich geopfert hat, noch dazu an einem der wenigen Feiertage.
Und letztlich traf sich das ganz gut, denn das Wetter war nachmittags leider nicht allzu berauschend. Ein Taifun bahnte sich an. Apropos anbahnen:
Ich bekam das aktuellste Modell des Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen zu sehen …
… na gut, in der Kids Edition 🙂 Im Museum war dafür aber die vor 50 Jahren eingeführte erste Variante ausgestellt:
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