Wow, ich bin tatsächlich schon 50 Tage auf Reisen! Das feiere ich doch gleich mal mit einem goldenen Tempel:
Aufgrund seines glänzenden Anstrichs ist der Kinkakuji Tempel wohl auch die Touristenattraktion Nummer 1 in Kyoto. Der Ansturm war jedenfalls enorm. Darauf ist man hier allerdings vorbereitet: Der Pfad am Tempel vorbei ist abgesteckt, mit großen Nischen fürs Fotografieren und vielen kleinen Nischen für Souvenir-Shops. Mehr als dieses eine funkelnde Gebäude gibt es dann auch nicht zu sehen. Man hat den Pfad trotzdem etwas länger und verschnörkelter gestaltet. Vielleicht rechnet man mit dem plötzlichen Erscheinen weiterer Sehenswürdigkeiten. Solange hat man den Pfad aber erstmal mit den vielen Souvenir-Shops gesäumt. Das behagte mir gar nicht. Aber egal, ich hatte meine Fotos. Schnell auf zum nächsten Tempel.
Oder vielmehr „auf zum nächsten Schrein“, nämlich den Shimogamo Shrine. Und ich sag’s ja gerne wieder, die besten Empfehlungen kommen von Hostel-Angestellten. Der Schrein lag in einem Stadtwald (klingt komisch das Wort, ist aber so). Glücklicherweise ist der Schrein bei Touristen nicht so bekannt. Sehr gut gefiel mir, dass der Schrein zum Beten und für Zeremonien genutzt wurde. In dem Schrein waren gerade zwei traditionelle japanische Hochzeiten im Gange. Für mich ein willkommenes Kontrastprogramm zum touristenorientierten Kinkakuji Tempel:
Ich schlenderte noch ein wenig durch das umliegende, idyllische Wäldchen und landete schließlich an einer Flussgabel. Mein inneres Kind verlangte danach, auf ungewöhnlichem Weg den Fluss zu überqueren …
Zudem lockte mich vom Flussufer lautes, rhythmisches Donnern:
Die „Trommel-Truppe“ hatte sich einen schönen Platz zum Proben gesucht, direkt an einer Brücke, deren Hall den Donner angenehm verstärkte. Sie gehörten wohl zu irgendeinem Theater. Es sah zumindest recht professionell aus.
Nur 100 Meter entfernt probte eine andere Gruppe ihre Performance:
Ich konnte mich kaum entscheiden, welchen Proben ich mehr Aufmerksamkeit schenken soll. Ich hatte jedenfalls viel Spaß beim Zuschauen und Zuhören. Solche Momente sind der Grund dafür, warum ich mich lieber abseits der festgetrampelten Touristenpfade bewege.
Um im Tempel-Marathon am Ball zu bleiben, habe ich dann noch den Higashijama Tempel besucht. Er ist ebenfalls sehr beliebt bei Touristen. Auf den Fotos habe ich das hoffentlich gut verstecken können:
Na, habt ihr schon genug von den ganzen Tempeln? Mir war es langsam reichlich über. Für alle, die noch mehr vertragen können, zum Abschluss noch ein Foto vom Tor des Heian Jingu Schrein:
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