Mein Rückflug geht am späten Nachmittag. Dies ist mein letzter Tag in Boston. Mein letzter Tag in den USA. Mein letzter Tag vor meiner Heimkehr. Beim Aufstehen durchfuhr mich ein Gefühl der Wehmut. Meine Reise war fast vorbei … aber eben nur fast. Noch hatte ich einen halben Tag vor mir.
Ich lief noch einmal quer durch Boston und versuchte möglichst viele Eindrücke und bisher verpasste Motive mit meiner Kamera festzuhalten. Auch das leicht verschneite Wetter konnte mich nicht aufhalten:
Am Nachmittag musste ich mich dann doch auf den Weg zum Flughafen machen. Beim Abholen meines Gepäcks im Hostel traf ich eine Hamburgerin, die ihr auf dem Boden ausgebreitetes Gepäck auf ihren Rucksack und ihre Reisetasche so aufzuteilen versuchte, dass sie beim bevorstehenden Rückflug keinen Aufschlag für zu schweres Gepäck hinnehmen muss.
Sie war für 3 Wochen in die USA geflogen, hatte sich hier u.a. mit günstigen Klamotten und zwei 1-Liter-fassenden Erdnussbutter-Gläsern eingedeckt. Sie meinte belustigt, sie kommt auf ihren Urlaubsreisen öfter in die Verlegenheit, ihr Gepäck umverteilen zu müssen. Dabei nutzt sie auch gerne Koffer von mitreisenden Freunden oder wird auch gerne mal blöd angeguckt, wenn sie mit 3 Pullovern und 2 Jacken angezogen wie ein Polarforscher auf dem 30° heißen Ibiza durch die Flughafenkontrolle geht.
Als ich ihr mein verhältnismäßig schmales Gepäck für meine 3-monatige Weltreise zeigte, schüttelte sie schmunzelnd den Kopf. Sie wandte sich wieder ihren vermeintlich gut ausgeloteten Koffern zu und zog zum Kontrollieren eine Kofferwaage aus ihrem Rucksack. Da musste ich lächelnd mit dem Kopf schütteln. Die deutsche Rechtsprechung würde hier wohl von einer „vorsätzlichen Tat“ sprechen 🙂
Mit meiner pragmatischen Auswahl war ich doch sehr gut über die drei Monate und um die Welt gekommen. Ich war froh, nicht so viel Gepäck mit mir umher tragen „zu müssen“.
Für die Filmliebhaber habe ich noch ein letztes, reichlich kniffliges Film-Quiz: Einer meiner Lieblingsfilme spielt in Boston. Im Vorspann sind diese Kirche und diese Brücke zu sehen. Wer den Film errät, ist bei meinem nächsten Filmabend eingeladen 🙂
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