Nach den vielen aufregenden Tagen habe ich heute mal einen Ruhetag eingelegt. Daher gibt es mal wieder eine kleine Kuriositäten- und Auffälligkeiten-Sammlung. Bitte schön:
Ich musste unbedingt zum Burger King gehen. Dabei ging’s mir nicht darum dem japanischen Essen zu entkommen, ganz und gar nicht. Mittlerweile bin ich ganz gut Japan-domestiziert und hab mich gestern sogar an Chili-Shrimps herangewagt; die Shrimps waren mir aber letztlich zu fischig. Aber ich schweife ab: Der Grund, warum ich zum Burger King ging, ist ein Burger namens Kuro Diamond und der sieht wie folgt aus:
Ist er nicht wunderschön? Etwa nicht? Mit meiner Kamera ist übrigens alles in Ordnung. Und auch der Grill im Burger King war nicht auf Höllenfeuer eingestellt. Der Burger muss so schwarz 🙂 Er ist Teil einer zetlich begrenzten Aktion, die Burger in Japan interessanter machen soll. Es kostet ein wenig Überwindung, etwas so tiefschwarzes zu essen, aber schmecken tut er wie ein ganz normaler Burger – vielleicht ein bisschen rauchiger 😉
Zur nächsten Kuriosität fiel mir sofort ein Zitat von Christian ein: „Braucht noch jemand was aus’m Laden?„:
Nein, ich bin noch nicht in den USA. Letztlich war es wohl nur ein Spielzeugladen. Aber man hat sich sehr bemüht, den Schein der Echtheit zu wahren. Vielleicht ist es auch ein CIA-Außenposten, um Terroristen aufzuspüren: „Äh, ich hätte gerne drei Sprengstoffgürtel, 10 Schnellfeuergewehre … ach und haben sie noch einen Panzer auf Lager?“
Auf dem Weg aus dem Hostel fiel mir die nächste Kuriosität auf: Aber nach kurzem Überlegen fand ich es gar nicht mehr so kurios. Denn es ist doch ein absolut einleuchtendes Prinzip aus dem Alltag: Lässt man etwas originalverpackt, hält es eben länger:
An die japanischen Dusch-WCs habe ich mich recht schnell gewöhnt (gab’s auch schon in Südkorea). Zudem gibt es in den Hostels meist eine Kombination aus „europäischer“ und „japanischer“ Variante. Aber die beheizten Toilettensitze find ich immer wieder unangenehm; als hätte gerade jemand darauf gesessen. Dass bei den meisten Spülkästen aber ein Waschbecken aufgesetzt und in den Wasserlauf integriert ist, finde ich (nach kurzer Gewöhnung) total ökologisch.
Übrigens: Die Japaner sind sehr darauf bedacht, beim Toilettengang möglichst wenig Papier zu verschwenden. Auf öffentlichen Toiletten ist es daher nicht unüblich, die Örtlichkeit mit nassen Händen zu verlassen. Und das ganze funktioniert sogar ohne die drei Muscheln (na, aus welchem Film stammt das?).
In Japan ist alles recht niedrig, vor allem die Türhöhe. Aus Erfahrung ducke ich mich häufig schon vorbeugend. In Hiroshima habe ich mir einige Male den Kopf gestoßen, ein paar Mal an unnötigen Plastik-Barrikaden in Kopfhöhe. Sie wurden allein dafür aufgehängt, um einen Hinweis anzubringen: „Watch your head!“. Japaner haben eben Humor!
Und noch etwas Küchenpsychologie zum Schluss: Nicht erst in Tokio fällt es mir auf: Manche Menschen denken, Reisen sind Sightseeing-Wettbewerbe, bei denen es darum geht, entweder möglichst viele Sehenswürdigkeiten auf seiner Liste abzuhaken oder aber die coolsten Sachen erlebt zu haben. Treffen sie andere Reisende, versuchen sie sie mit ihren Erlebnissen zu übertrumpfen: Du musst unbedingt DIES sehen! Du musst unbedingt DAS sehen! Was, du hast DAS noch nicht gesehen?
Warum kann man seinem Gegenüber nicht einfach mal zuhören und dessen Erlebnisse würdigen? Aber die meisten dieser Reisenden sind wohl einfach zu jung, um diese Einsicht zu besitzen. Der Rest ist zu egozentrisch, ihr zu folgen. Solche „Wettbewerb-Suchenden“ solltest du möglichst meiden. Sie bereichern deine Reise nicht, bringen dich eher ins Schleudern.
Denn letztlich geht es nicht darum, alles zu erleben – oder schlimmer noch: alles zu erleben, was andere erlebt haben. Bring deine eigenen Vorstellungen und Ideen mit, ergänze sie durch ein paar Anreize und Empfehlungen anderer und mach deine eigenen Erfahrungen! – Aber das kann man wohl als Vorlage auf fast alle Lebensbereiche anwenden.
Und nach der schweren Kost noch ein paar entspannende Fotos:
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