Am ersten Tag habe ich Detroits Stadtzentrum gleich erstmal gen Norden verlassen. Nördlich des Stadtzentrum ist es recht sicher. Dort befinden sich u.a. das ausgedehnte Universitätsgelände, das Krankenhaus und die Museen der Stadt.
Trotzdem fällt es schwer, in Detroit sichere Gegenden abzustecken. In allen Stadtteilen gibt es viele leerstehende und verwahrloste Gebäude, wenig Autos und wenig Menschen auf den Straßen. Zudem wechseln sich „lebendige“ mit verlassenen Blöcken ab, teils von Kreuzung zu Kreuzung. Bei so einer großen Stadt wirkt das zuweilen gespenstisch.
Mein Ausflug sollte mich in das Ford Piquette Plant führen. Die ehemalige Fabrik ist die erste Wirkungsstätte von Henry Ford (vor Einführung der Fließbandproduktion). In den drei Etagen wurden in den Gründerjahren von Ford (1903-1920) Autos zusammengesetzt. Heute gedenken Freiwillige dieser Zeit und stellen Relikte und einige der Autos aus:
Der Tour-Guide war 40 Jahre bei Ford als Ingenieur angestellt und hat die Fabrik durch seine Erzählung zum Leben erwecken können. Man konnte die Anfänge der „Motor City“ regelrecht erspüren, auch durch das Andeuten der damaligen Wirkungsstätten:
In dem Gebäude finden sogar Veranstaltungen, insbesondere Hochzeiten statt:
Solch ein Gebäude scheint unwirtlich inmitten von verwahrlosten Fabriken mit eingeworfenen Fenstern.
Zugleich ist es bezeichnend für Detroit. Es gibt Inseln des Lebens, inmitten dieser verlassenen Stadt. Zu diesen Inseln gehören auch die Sportstadien. Es wirkte surreal, abends auf dem Weg zum Eishockey-Spiel volle Straßen und Lokale vorzufinden.
Das Stadion war dementsprechend gefüllt. Aber gegen den Lokalrivalen Chicago Blackhawks wäre alles andere als ein ausverkauftes Stadion auch eine Überraschung:
Es war ein tolles Gefühl, im „Joe“ (Joe Louis Arena) bei einem Spiel der Red Wings zu sitzen, noch dazu in der dritten Reihe. Und gewonnen haben wir auch noch, 4:1 🙂
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