Mein Versuch, dem heutigen Starkregen zu trotzen, endete in nassen Hosen und Schuhen. Leider hielt der Regen den Tag über an. Herbstwetter eben. Ich blieb zerknirscht im Hostel und recherchierte im Internet, was mich ab morgen in Boston, meiner letzten Reisestation, so alles erwartet.
„Meine letzte Reisestation“ – das klingt merkwürdig. 3 Monate war ich nun unterwegs und ich machte mir nie darüber Gedanken, dass meine Reise ja irgendwann mal endet.
Mich meinem Reiseende gegenüber zu sehen war einerseits schade, denn es ist spannend, Länder, Kulturen und Menschen kennen zu lernen. Und auch am Blog-Schreiben fand ich Gefallen.
Andererseits hat mich das Reisen auch viel Energie gekostet. Zudem macht mir die Vorweihnachtszeit Lust auf ein gemütliches Zusammensein im Kreise meiner Familie.
Aber noch bin ich am Reisen, am Sehen und Erleben. Und zu erleben gab es auch am heutigen Abend etwas: Ich besuchte ein Konzert der Metal-Band Slipknot. Witzigerweise empfinde ich die Vorband als interessanter und auch deutlich bekannter, was es für mich unverständlich macht, dass sie als Vorband auftritt. Umso besser für mich, so konnte ich mich auf ein 2-in-1-Paket freuen: Slipknot & Korn.
Beide Bands haben meinen musikalischen Geschmack während meiner Schul- und Studienzeit geprägt. Danach ließen sowohl mein Interesse an den Bands als auch deren Erfolg nach (ich hoffe, das steht in keinem Zusammenhang 😉 ). Dieses Konzert war für mich die perfekte Gelegenheit, die gute alte Zeit wieder aufleben zu lassen 😉
Im nicht enden wollenden Starkregen begab ich mich mit dem Bus nach New Jersey, zum Izod Center. Auch 15.000 andere Fans schreckte der Regen nicht ab.
Neben mir saßen zwei Guatemal … zwei Leute aus Guatemala. Sie sind Hardcore-Fans von Slipknot und leben seit 9 Jahren in den USA – illegal. Es hat mich sehr interessiert, wieso sie hierher gekommen sind, wie sie die Grenze überwunden haben und wie ihr Leben in den USA abläuft. Allerdings lassen sich solche ausschweifigen Gespräche während eines krachigen Konzerts nur schwer führen, zumal die beiden nur gebrochen Englisch sprachen – genau wie ich 😉
Sie waren sehr herzlich, versuchten mir diverse unbekannte Handschläge zu entlocken und spendierten mir ein Bier, das ich dankend ablehnte. Als sie hörten, dass ich aus Deutschland komme, fiel ihnen voller Begeisterung die Band Rammstein ein. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Rammstein die Metal-Fans auf der Welt trotz unverständlich deutscher Texte vereint.
Das Konzert war gut – mein Nacken ist ausgeleiert. Musikalisch haben sich beide Bands kaum weiterentwickelt und zehren wohl hauptsächlich von alten Erfolgen. Spaß hatte ich trotzdem, auch wenn ich der Zeit und Musik ein Stück entwachsen bin.
Wem die beiden Bands nichts sagen, Hörproben zu Korn gibt’s hier und hier, zu Slipknot hier und hier.
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