Dereinst las ich, Vancouver sei übervölkert von Chinesen. Auch Martine und Eric – die beiden Kanadier, die ich in Gabun traf – vermittelten einen ähnlichen Eindruck. Sie nannten die Stadt gar scherzhaft Hongcouver.

Den Eindruck habe ich nicht. Ja, durch die Straßen Vancouvers laufen viele Koreaner, Japaner und Chinesen, jedoch nicht überwiegend. Das nehme ich als „multikulturell“ wahr. Aber vielleicht ist meine Wahrnehmung getrübt, da ich vor ein paar Tagen noch in Japan war 🙂

Lorenz und ich schlendern durch Granville Island, das kreative und kulturelle Zentrum Vancouvers. Auf dieser kleinen Halbinsel drängen sich Kunsthandwerk, Theater, Food Markets und unzählige Geschäfte.

Das verregnete Wetter erschwert das Erkunden und Gernhaben der Stadt. Das hält uns jedoch nicht davon ab, an einer vom Hostel organisierten Wanderung im Lynn Canyon Park teilzunehmen.

Und hier merke ich, dass ich „Regenwald“ bisher fälschlicherweise nur mit dem Begriff „Tropen“ assoziierte. Denn der Lynn Canyon Park zeigt mir eine andere Art von Regenwald – einen durch das küstennahe, regenreiche Klima geprägten Regenwald, mit stark bemoosten Bäumen und matschig-glibschigem Boden. Kurzum: extrem nass!

Ich bin erstaunt über mich selbst: Die Hängebrücke ist reichlich wackelig … und 50 Meter hoch. Meine Höhenangst ignoriert das:

Trotz – vielleicht auch wegen – der nassen Bedingungen haben wir sehr viel Spaß am Wandern.

Mir gefallen die vielen Facetten Vancouvers:

  • Das Zentrum bietet lebendiges Großstadt-Flair, ohne jedoch eng oder überlaufen zu wirken.
  • Nah am Zentrum gelegen bietet der Stanley Park sehr viel Wald und Natur, umrahmt von Wasser und Stränden.
  • Außerhalb des Zentrums ist Vancouver eher flach und weitläufig gebaut, hat fast Kleinstadt-Atmosphäre.
  • In sichtbarer Nähe befindet sich eine Bergkette – hervorragend geeignet zum Wandern und Skifahren.
  • Die Stadt ist gut zu Fuß erkundbar, bietet aber auch ein gutes Nahverkehrssystem.

Leider muss ich Vancouver heute schon verlassen. Ich würde gern noch mehr Zeit hier verbringen, doch ich bin getrieben. Ich habe nur 2 Wochen Zeit bis ich in New York erwartet werde. Und ich möchte diese Zeit nutzen, um noch mehr von Kanada zu sehen.

Und wie bekommt man am Besten einen Eindruck von den Weiten Kanadas? Natürlich mit der Bahn!

Kategorien:  🌎 Runde 2Kanada

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