Heute nahm ich mir mal wieder Zeit für Entspannung. Ich brauchte eine Pause von den ganzen Tempeln. Die Tempel sind zwar wunderschön und sehr angenehm in das Stadtbild integriert (eigentlich hat sich ja eher die Stadt in das Tempelbild integriert). Aber irgendwann nerven die ganzen Tempel!

Kommen wir also zu etwas ganz anderem: Gestern Abend hatte ich einen japanischen Studenten kennen gelernt, den 19-jährigen Shinya.

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Eigentlich hatte ich zuerst seinen Fragenbogen kennengelernt, um dessen Vervollständigung mich ein Hostelangestellter bat. Es ging um Vorurteile, Erwartungen und Eindrücke, die die Reisenden um Japan herum besitzen bzw. auf ihrer Reise gewonnen haben. Ich konnte es mir aber nicht verkneifen bei der Frage „What Japanese is most famous in your country?“ als Antwort Shinji Kagawa aufzuschreiben 🙂

Aber eigentlich sprach ich ja über den Urheber des Fragebogens. Wir waren gestern durch den Fragebogen ganz nett, aber recht kurz ins Gespräch gekommen. Daher verabredeten wir uns für den heutigen Abend zum Essen. Er zeigte mir ein auf japanische Fleischspieße spezialisertes Restaurant. Echt lecker! Währenddessen sprachen wir über sein Anglistik-Studium, die Schwierigkeiten beim Sprachenlernen aus japanischer und aus europäischer Sicht, und wie Japan sich zumeist unbeeindruckt von äußeren Einflüssen entwickelte.

Zudem war er genauso an meiner Kultur interessiert wie ich an seiner und er ging er die Themen mit mehr Humor an als die meisten Japaner. Das liegt vielleicht auch an seinen 6 Monaten Auslandsaufenthalt in Kanada und seiner dortigen griechischen Gastfamilie. Er hatte dort die „westliche Kultur“ kennen gelernt und – ebenso wie ich hier – hat er dort beim Essbesteck umschulen müssen 🙂

Er brachte mir ein paar wenige Brocken japanisch bei, so dass ich das Essen bestellen konnte – aber ohne Bildchen-Zeigen ging’s dann doch nicht 🙂 Der Kellner konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Im Gegenzug habe ich Shinya ein paar kleine Brocken Deutsch beigebracht und ein paar Links zu deutschem Hip-Hop und der größten japanischen Gemeinde außerhalb Japans geschickt.

Noch ein kleiner Gedankenfetzen zur japanischen Kultur: Man merkt im Alltag, dass junge Japaner vor Älteren Respekt haben. Shinya erwähnte, dass es sogar so weit geht, dass die älteren den jüngeren gegenüber weisungsbefugt sind. Dass Shinya als „Jung-Japaner“ sich davon genervt fühlt, ist natürlich verständlich 🙂 Aber letztlich ist der Grundgedanke doch kein verkehrter. Ich weiß nicht, ob das Prinzip „von Älteren lernen“ noch ausreichend in der deutschen Kultur verankert ist. Zumindest mangelt es häufig an Respekt gegenüber Älteren.

Shinya, thank you for a great evening with good food, a lot of interesting topics and a lot of fun!

Und zum Schluss gibt’s für alle Mitleser noch eine kuriose Normalität: eine typisch japanische Baustelle …

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… Wenn ihr rosa Hasen seht, seid ihr mit Sicherheit überarbeitet 😉

Kategorien:  🌎 Runde 1Japan

2 Kommentare

Shinya · 2. November 2014 um 15:44

thank you 🙂

Your blog is really interesting!! I enjoy a lot and also I can get taste of each places from your pictures XD when I go to Germany I will let you know 🙂 Enjoy your trip and care jet lag hahaha

    rori · 2. November 2014 um 16:31

    Thank you for your comment and the compliment about the blog. I hope it’s okay, that I put your picture online.

    If you’re in Germany, just let me know. I’m looking forward to show you the whole country … or at least the parts I know 😉

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