Chicago nennt man auch die Windy City. Die Stadt liegt direkt an den Großen Seen und ist deren Winden und Temperaturschwankungen gnadenlos ausgeliefert. So sind die Temperaturen von gestern 14°C auf heute 2°C gesunken. Für mich wurde es daher Zeit, mich mit Winterjacke, Mütze und Handschuhen einzudecken – wortwörtlich. Den Umschwung vom 30° warmen Los Angeles zum 2° kalten, windigen Chicago muss ich erstmal verkraften 🙂
Trotz seines winterlichen Wetters gefällt mir Chicago äußerst gut. Eine lebendige Stadt, sauber, sicher, dicht gedrängt ohne eng zu sein, mit funktionierenden öffentlichen Verkehrsmitteln (juhu!).
Die Bevölkerung ist sehr europäisch geprägt: polnisch, irisch, italienisch. Hinzu kommt natürlich ein großer Anteil an Afroamerikanern. Die Chicagoer wirken insgesamt bei Weitem nicht so cool und exzentrisch wie die Los Angeles … ianer. Chicago scheint ein ganz anderer Kulturkreis.
Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie die US-Bevölkerung sich aus einer bunten Mischung an ethnischen Gruppierungen zusammensetzt, die in den verschiedenen Staaten und Städten sogar äußerst unterschiedlich verteilt sind, und alle fühlen sich trotzdem als US-Amerikaner. Zusammen besingen sie im Sport-Stadion stolzerfüllt (und manchmal äußerst kitschig) ihr Star-Spangled Banner und feiern am 4. Juli gemeinsam ihre Unabhängigkeit. Da hinkt der europäische Geist wohl um 200 Jahre hinterher!?
Aber Zeit kann nicht der einzige Faktor sein. Großbritannien gibt es schon seit 300 Jahren und trotzdem hat ein großer Teil Schottlands Bestrebungen zur Unabhängigkeit. Woher kommt also der Zusammenhalt, Stolz und Patriotismus der US-Bevölkerung? Eine Antwort habe ich bisher nicht finden können. Aber ich bin ja noch ein paar Tage in den Staaten 🙂
Zurück zu Chicago: Vom mexikanischen Essen kann ich mich erstmal verabschiedet. Der Italiener um die Ecke war allerdings nicht allzu gut. Dafür habe ich tolles „amerikanisches“ Frühstücks-Restaurant entdeckt, das „West & Egg“. Die haben Pancakes mit Blaubeeren! Zucker ohne Ende, aber lecker! Da geh ich morgen früh wieder hin!
Am Abend habe ich noch einen Blues-Club besucht:
Atmosphäre und Musik in der kleinen Bar waren sehr gut, auf Dauer war es allerdings reichlich laut.
Zum Schluss noch ein paar wenige Impressionen aus dem abendlichen Chicago:
2 Kommentare
mare · 17. November 2014 um 14:21
Wenn das für DICH schon reichlich laut war, na dann muss es ja richtig laut laut gewesen sein??! Du hast ja über Konzerte hinweg deine Ohren trainiert (ich erinnere mich an den Magnet Club) 😉 😛
rori · 18. November 2014 um 17:37
Blues kann auf Dauer recht quäkig sein, vor allem in kleinen Bars 🙂