Nach 7 Stunden Busfahrt, die durch Schneetreiben und winterliche -3°C erschwert wurde, bin ich abends in Detroit angekommen.
Zeitzone: Eastern Standard Time (EST) = MEZ – 6h
Detroit ist statistisch gesehen die gefährlichste Stadt der USA, hier geschehen im Durchschnitt die meisten Morde. Ursache ist, dass Detroit als Herz der amerikanischen Autoindustrie seit den 80er Jahren enorm von der Auto-Krise betroffen ist. Die „Motor City“ hat dadurch einen Großteil ihrer Bevölkerung verloren, musste Insolvenz anmelden und kann nur noch den Grundbetrieb der öffentlichen Einrichtungen sicherstellen. Es gibt gerade mal genug Polizeikräfte, um das 2x2km große Stadtzentrum abzudecken.
Viele Leute, denen ich auf meiner Reise begegnete, warnten mich daher eindringlich oder rieten mir gänzlich von Detroit ab. Von meiner Reise nach Detroit ließ ich mich jedoch nicht abbringen, besonders als Fan der Detroit Red Wings, der berühmt-berüchtigten Eishockey-Mannschaft. Ich wollte das Erlebnis Detroit unvoreingenommen und ohne diese ganze Paranoia angehen, natürlich mit entsprechendem Respekt. Denn lebensmüde bin ich nicht.
Als ich mir vor einer Woche eine Unterkunft im Internet suchte, war daher Grundvoraussetzung: nah am Stadtkern, möglichst im Stadtkern. Die von Eminem besungene „8 Mile“ wird es also nicht 😉 Leider ist die Auswahl in Detroit äußerst dünn und beschränkte sich nur auf 3 Kandidaten:
- Eine Pension, 5km westlich vom Stadtzentrum. Pension und Preis schienen gut, den westlich gelegenen Teil Detroits konnte ich jedoch nicht einschätzen. Auch nicht, wie und ob öffentliche Verkehrsmittel fahren.
- Ein günstiges Motel, knapp 200m östlich vom Stadtzentrum. Die Rezensionen reichten von „sauber und günstig“ über „Für eine Nacht reicht’s“ bis hin zu „Panzerglas und Einschusslöcher in der Lobby. Bleibt weg!“.
- Ein 4-Sterne-Hotel, im Stadtzentrum, Zimmerpreis 150$, WLAN kostet extra.
Na, welche Unterkunft hättet ihr gewählt?
Ich fiel abends – nach der anstrengenden Busfahrt – in mein großes, weiches 4-Sterne-Bett. Ich wollte den hohen Preis gleich mal durch Genuss wieder reinholen.
Die nächsten 4 Tage werde ich hier in Detroit verbringen und dabei u.a. zwei Spiele der Red Wings genießen. Let’s go, Red Wings, let’s go!
Musik-Tipp: KISS – Detroit Rock City
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