Zur Mittagszeit soll das Thermometer heute 38°C erreichen. Mein Tag beginnt daher früh. Um 6:30 Uhr bin ich bereits an der Shwedagon Pagode. Den Sonnenaufgang verpasse ich knapp, erhasche aber trotzdem ein paar sonnige Eindrücke.
Shwedagon ist einer der heiligsten Orte Myanmars. Viele Myanmaren kommen morgens zum Beten, auch Mönche und solche, die es werden wollen:
Die goldene Hauptpagode hat 8 Ecken, für jeden Wochentag eine. Ganz logisch! In Myanmar betrachtet man Mittwochvormittag und Mittwochnachmittag anscheinend als getrennte Wochentage. An „beiden“ Tagen haben Elefanten jedoch frei 🙂
Ich tue mich schwer, mich in Yangon wohl zu fühlen. Yangon ist eine laute, hektische Großstadt mit nur wenig Sehenswürdigkeiten. Die Menschen sind weit schwieriger zu einem Lächeln zu bringen als im Rest des Landes. Sie wirken gehetzter.
Die Stadt wirkt anders als das Myanmar, das ich in den letzten 7 Tagen kennenlernte. Dieser Eindruck wird auch dadurch gestärkt, dass Motorräder und Motorroller in Yangon verboten sind.
Ich versuche das Beste daraus zu machen und begebe mich zum Stadtpark. Leider ist dieser unübersichtlich und ungepflegt – einziges Highlight: ein riesiges Schiff, das Karaweik, auf dem Kunst ausgestellt wird.
So früh am Morgen ist die Ausstellung jedoch noch geschlossen.
Enttäuscht begebe ich mich zur Sule Pagode:
Hier werden mir 3€ Eintritt abgeknöpft für eine nicht sehenswürdige Sehenswürdigkeit. Vielleicht habe ich bei den vielen Pagoden der letzten Tage einfach einen zu hohen Anspruch entwickelt.
Mein Yangon-Sightseeing ist um 10 Uhr bereits abgeschlossen. Viel mehr gibt diese Stadt nicht her. Ich finde keinen Gefallen an Yangon. Es wirkt gesichtslos und langweilig. Mir fehlt der Charme von Mandalay und Bagan, die freundlichen Menschen, die knatternden Mopeds, die kleinen Geschichten und Entdeckungen, die man an jeder Ecke findet. Okay okay, ein paar dieser Geschichten erzählt auch Yangon:
Trotzdem habe ich mich richtig entschieden, entgegen meinem 5-Tage-Grundsatz nur 2 Tage hier zu sein. Meine Vorab-Recherche hat sich gelohnt.
Den Gesamteindruck von Myanmar trübt das jedoch nicht. Ich habe Myanmar, insbesondere seine freundlichen und aufgeschlossenen Menschen, sehr genossen.
Hätte ich noch etwas mehr Zeit eingeplant, so wäre ich gern noch zum Inle-See gereist. Mir schwärmten viele Touristen von den schwimmenden Feldern und den auf Pfählen stehenden Häusern vor. Aber auch die Bahnfahrt von Thazi zum Inle-See soll einmalig schön sein. Na ja, beim nächsten Mal.
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