Heute ist Sightseeing angesagt! Als erstes geht’s auf den Berg Maokong. Er liegt südlich von Taipeh, bietet eine schöne Aussicht auf die Stadt und ist hervorragend für eine Wanderung geeignet.
Die Bergregion ist auch bekannt für Tee-Anbau und -Produktion … und was man sonst noch so mit Tee machen kann:
Nach einer kleinen 6km-Runde habe ich noch nicht genug vom Wandern. Da mir die Wanderwege unbekannt sind, laufe ich einer Menschenmasse hinterher. Laut Wegweisern befinden wir uns auf dem „Skywalk“. Ein Ende ist nicht abzusehen. Nachdem ich der Traube 3km folge und mich immer mehr von der Seilbahnstation entferne, will ich gar nicht mehr wissen, wo der Skywalk hinführt. 2 US-Amerikaner teilen mein Schicksal. Sie fragen mich, ob der Weg eventuell zur nächsten Seilbahnstation führt. Ich zucke mit den Schultern. Sie beenden ihr Abenteuer und drehen um.
Aber die Idee klingt gut. Laut meiner Offline-Karten-App führt der Skywalk zwar nicht zur nächsten Seilbahnstation, aber es gibt einen kleinen versteckten Abzweig dorthin. Mich packt erneut die Wanderlust. Der Weg ist unscheinbar und unbeschildert. Ohne Karte hätte ich ihn gar nicht gefunden. Das ist wohl auch der Grund, warum ich allein darauf unterwegs bin. Er führt viele Stufen hinunter ins Tal, durchquert einen Fluss, vorbei an einem kleinen Wasserfall … und führt dann folgerichtig über unzählige Stufen den nächsten Berg wieder hinauf.
Ich bin erleichtert als ich die Seilbahnstation erreiche. Für heute reicht es mit Wandern.
Mein nächstes Ziel ist das National Museum of History. Hier gibt es jedoch wenig Geschichte, wenig Artefakte, dafür umso mehr Gallerien mit abstrakten Malereien nationaler Künstler. Das ist eher langweilig.
Der Platz Chiang Kai Shek ist dafür umso imposanter, aufgrund seiner großen Gebäude und seines schönen, gepflegten Parks.
Das Ende meiner Sightseeing-Tour bildet der Berg Mount Elephant. Er grenzt direkt an das Zentrum Taipehs und bietet eine einmalige Sicht auf den Sonnenuntergang und das ehemals höchste Gebäude der Welt, den Taipeh 101 …
… sofern es denn nicht wolkig ist. Leider reißt die Wolkendecke immer nur stellenweise auf, und auch nur für wenige Sekunden. Die vielen einsatzbereiten Fotoapparate und deren vom Nieselregen durchgeweichten Besitzer befinden sich daher in einem steten Wechsel zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Wenn es einen Gott gibt, so hat er sich bei diesem Spiel köstlich amüsiert.
Der heutige Tag war vollgepackt mit zwanzig Kilometern Wandern, zig schönen Eindrücken und einer Stunde Fotografie-Ausdauer. Alles in allem ein schöner Sightseeing-Triathlon 🙂
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