Über Nacht hat sich ein Schweizer in unser Camp „eingeschlichen“. Reto berichtet für watson.ch über Land und Leute. Und da er auch noch Fußball- & Reisefan ist, bringt sein Besuch in Gabun seine Leidenschaften zusammen.
Hier im Lopé Hotel gönnt er sich einen Tag Auszeit … dabei bedeutet in Lopé „ein Tag“ etwas anderes als im Rest Gabuns:
- mit dem Zug um 1 Uhr nachts ankommen
- vormittags und nachmittags Safari-Action
- um 1h nachts wieder abreisen
Da bekommt man mitten in Gabun schon mal ein Jetlag. Von Libreville kommend hat er im Zug fünf Ground-Hopper aus Rostock getroffen. Ich vermute, die Jungs habe ich bereits kennengelernt. Reto meint, sie wollen am heutigen Tag ein Fußballspiel in Franceville genießen.
Dieser unerwartete, klettererfahrene Gast ist ein Glücksfall für Rémy. So muss er mich heute nicht allein den Berg hochtragen 😉 Für heute ist eine Wandertour auf den Mont Brazza geplant. Der Berg bietet einen wundervollen Blick auf das Dorf Lopé und das Lopé Hotel.
Der Aufstieg ist für mich unerfahrenen Wanderer anspruchsvoll, macht mir aber genauso viel Spaß wie bereits in Marokko.
Oben angekommen genießen wir den fabelhaften Ausblick auf … graue Wolken:
Wir versuchen den vorbeiziehenden Wolken etwas Ästhetisches abzugewinnen, bekommen dann aber doch ein paar Lücken gerissen und gepustet:
Wir basteln unsere eigenen Kletter-Abzeichen und überlassen sie den Archäologen der Zukunft. Die brauchen auch Beschäftigung.
Auf dem Gipfel sitzend kommen wir ein wenig ins Gespräch. Dass es Touristen in Gabun so schwer gemacht wird, bedauert Rémy. Angefangen beim Visum, über die schwierige, undurchsichtige Organisation bis hin zu Spionage unterstellenden Zollbeamten und Polizisten. Er würde gern mehr Menschen die schöne Natur und Tiere zeigen. Ich bemerke erneut, mit wie viel Begeisterung er in seinem Job als Tour-Guide und Nationalpark-Hüter aufgeht.
Wieder im Hotel angekommen, lasse ich den Nachmittag am Pool ausklingen. Das war ein sehr angenehmer, spaßiger Tag.
2 Kommentare
cp · 2. Februar 2017 um 14:47
Endlich kann ich das mal jemanden aus erster Hand fragen: Du bist ja nun so gut wie direkt auf dem Äquator. Wie lange dauert bei Euch da unten so ein Sonnenauf- und untergang? Sowas wie Dämmerung dürfte es ja im Prinzip so gut wie gar nicht geben, oder?
rori · 5. Februar 2017 um 19:37
Dämmerung und aufgegange Sonne lassen sich schwer bestimmen, da der Horizont meist wolkenbehangen ist. Ist halt mitten im Regenwald.
In Marokko und auch damals in Namibia hatte ich aber das Gefühl, dass die Sonne schneller auf- und untergeht als bei uns.