Meine Reise ist nun seit 3 Wochen vorüber. Mein Kopf ist jedoch immer noch auf Reisen. Er verarbeitet und reflektiert die vielen Eindrücke der 15 Reisewochen. Ein wenig Fernweh hat mich noch befallen.

Ich bin in meinem Leben nie viel gereist. Meine Urlaubstage verbrachte ich meist daheim oder auf kurzen Reisen zu Konzertveranstaltungen. Für reine Erholungsreisen („1 Woche Malle“) konnte ich mich nie begeistern. Am Reisen begeistert mich eher, andere Länder und Kulturen zu erfahren. Und dafür genügen 1 oder 2 Wochen nunmal nicht. Daher nahm ich mir 4 Monate Reise-Auszeit.

Zu Beginn meiner Reise war ich angespannt und unsicher. Ich wusste nicht was mich erwartet und ob ich daran Gefallen finden würde. Doch letztlich waren all die Sorgen unbegründet. Die Reise war eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens.

Nach meiner Rückkehr sind mir ein einige Fragen zu meiner Reise gestellt worden. Die möchte ich hier gerne beantworten:

Welches Land hat dir am besten gefallen? – Keines 😉 Jedes meiner Reiseziele hat mir auf seine Art gefallen:

  • In Namibia gefielen mir die afrikanische Kultur, die Tiere und die Überbleibsel der deutschen Kolonialzeit.
  • In Südkorea war ich fasziniert von der Natur, den stolzen Menschen und vom bedrohlich nahen Nordkorea.
  • Japan mochte ich aufgrund seiner freundlichen Menschen, der eigenartigen und einzigartigen Kultur und der schönen Natur.
  • Die USA gefiel mir aufgrund des ethnischen Mix, der US-Sportarten und der Städte, die ich vorher nur aus Filmen und Serien kannte.
  • Und Hong Kong und Hawaii waren wiederum eigene Erfahrungen.

Wohin würdest du gerne nochmal reisen? – Ich möchte gerne Japan zur Frühjahrszeit erleben. Die blühenden Kirschblüten sorgen angeblich für eine ganz andere Atmosphäre und holen auch die Japaner aus ihrer Gefühlskälte.

Und wenn ich schon mal in Japan bin, kann ich ja auch gleich nach Hawaii rüberhüpfen. Die beeindruckende Natur ist es wert. Dort würde ich auch gerne die anderen Inseln erkunden.

New York und Boston habe ich ja zumeist nur kalt und regnerisch erlebt. Sie wären sicherlich einen „Sommerausflug“ wert.

Wo hattest du am meisten Angst? – In Namibia haben mich die sehr vielen hohen und mit Stacheldraht versehenen Zäune erschreckt. Es ist schon merkwürdig, wie sehr diese Zäune (wortwörtlich) auf der einen Seite Sicherheit und und auf der anderen Seiten Unsicherheit erzeugen.

Was hat dich am meisten beeindruckt (positiv und negativ)? – In Namibia war es die in den Köpfen immer noch vorherrschende Trennung nach Hautfarbe. In Japan waren es die vielen Eigenheiten und das kulturelle Verständnis der Bevölkerung. In den USA hat die Allgegenwärtigkeit der Obdachlosigkeit und die Ignoranz ihr gegenüber bei mir Eindruck hinterlassen, genauso wie das halb verlassene Detroit. Und nicht zuletzt war ich beeindruckt von meiner Naturverbundenheit 🙂 Ich konnte mich sehr begeistern für die Schönheit von Parks, Gärten und Gebirge.

Was würdest du anders machen? – Nur Kleinigkeiten, z.B. war ich in Seoul recht verloren unterwegs, hätte mehr Kontakte aufbauen sollen. Ansonsten würde ich vieles wieder genauso machen: die 4 Monate Auszeit waren nicht zu lang und nicht zu kurz, gute Hostels stehen Hotels in Nichts nach und bieten sogar einige Vorteile, und ich würde nur maximal 2 Wochen im Voraus einen groben Reiseplan aufstellen. Alles andere ergibt sich, wenn es so weit ist.

Was hat das Ganze gekostet? – Überwindung, Energie und natürlich auch Geld 🙂 Wieviel Geld verrate ich nicht. Nur soviel: Ich war nicht darauf aus, zu sparen. Ich hätte günstiger fliegen können, deutlich häufiger in Mehrbettzimmern schlafen können und hätte kochen können statt in Restaurants zu essen. Aber letztlich spart man an (manchmal notwendigem) Komfort, an Erlebnissen – und damit letztlich an der Freude am Reisen.

Was hast du gelernt? – Geht man offen und unvoreingenommen auf Menschen zu und schenkt ihnen auch noch ein Lächeln, ist man überall willkommen. Ob man Hilfe benötigt oder einfach nur Kontakte sucht – Freundlichkeit wird überall verstanden.

Zudem habe ich mein eingerostetes Englisch wieder ein wenig aufpoliert. Besonders das Sprechen fiel mir anfangs doch etwas schwer.

Hat sich das Blog-Schreiben gelohnt? – Absolut! Nicht nur um mir die Erlebnisse bewusst zu machen und in Erinnerung zu halten, sondern auch um Familie und Freunde mitreisen zu lassen. Während der Reise ist das Blog einerseits für euch Mitlesende eine Möglichkeit in die Ferne zu schweifen und andererseits für mich ein Mittel gegen Heimweh 🙂 Ich hatte sehr viel Spaß am Schreiben und Fotos-Aufbereiten, auch wenn es natürlich einige Zeit kostet. Aber wofür sind denn Regentage da 🙂

Wann ist deine nächste Reise?  – Geplant habe ich noch nichts. Aber es gibt ja noch einige Länder auf der Welt. Interesse habe ich an Kanada, Mexiko, Kuba, Elfenbeinküste, Südafrika, Ecuador, Chile, Peru, Malaysia, Neuseeland …

Ich danke allen, die mich begleitet haben, ob lesend, guckend, kommentierend oder tatsächlich physisch. Ich hoffe, dieses Blog konnte euch ein wenig Unterhaltung und Freude spenden – und vielleicht sogar ein bisschen Reise-Fieber 🙂

Kategorien:  🌎 Runde 1

1 Kommentar

mbe · 20. Februar 2015 um 15:32

Danke!

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