Vor 2 Tagen war es Zeit weiterzuziehen. Ich befinde mich mittlerweile an der Garden Route, eine Küstenregion entlang des südwestlichen Südafrikas. Viele Leute, denen ich unterwegs begegnete, schwärmten von den schönen Stränden und den guten Surfgelegenheiten.
Jeder empfiehlt einen anderen Ort, den man an der Garden Route unbedingt sehen muss: Jeffrey’s Bay, Plettenberg Bay, Knysna, Mossel Bay. Nun bin ich zwar keine Wasserratte, wollte mir jedoch die schöne Landschaft nicht entgehen lassen. Ich erwählte Plettenberg Bay, einen kleinen Ort, der sich entlang einer Bucht erstreckt und viel Strand bietet.
Ich merke schnell, dass sich die Garden Route sehr stark von der östlich gelegenen Wild Coast unterscheidet. War Port St. Johns eher ein Mekka für die alternativen, chilligen Relaxer und Surfer-Typen, säumen in Plettenberg große Villen und Hotelkomplexe den Strand.
Durch die Straßen fahren teure Autos, südafrikanische Oberschicht und europäische Touristen lassen sich von der Sonne brutzeln oder genießen Cocktails in den zahlreichen Bars.
Ich miete für 3 Tage eine Koje im The Bungalow, einem kleinen Bed & Breakfast direkt am Strand. Die Lage ist traumhaft, die Unterkunft ist erst vor wenigen Wochen eröffnet worden und ist hervorragend ausgestattet. Es riecht nach Strand und frischer Farbe 🙂
Den Tag starte ich mit einem Glas Milch.
Ich habe alles, was es zur Erholung braucht … und doch finde ich keinen Gefallen an Plettenberg Bay. Der Ort ist sehr überschaubar, touristisch überlaufen, wirkt mir größtenteils zu protzig. Er ist arm an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. Ich bin einfach kein Mensch, der faul am Strand rumliegen mag. Das langweilt mich enorm.
Zum Glück gibt es am Ende der Bucht ja noch die Halbinsel Robberg, ein felsiges Naturreservat, das zum Wandern freigegeben ist. Perfekt für mich!
Robberg ist auch bekannt für die vielen Seehunde, die sich an der Küste tummeln:
Man sieht sie zwar nur aus erhöhter Position, viel näher möchte ich ihnen aber auch nicht kommen. Schon aus dieser Entfernung stinkt es bestialisch.
Nach der Wanderung treffe ich ein schwäbisches Pärchen. So weit nicht verwunderlich, denn in Plettenberg sind sehr viele deutsche Touristen unterwegs. Nach ein bisschen Reise-Smalltalk kommen wir auf das Thema Arbeit:
Ich: „Ich entwickle Software zur EU-Fördermittelverwaltung.“
Er: „Ich arbeite in einer Kommune und stelle LEADER-Anträge.“
Auch in meiner Unterkunft traf ich ein sehr nettes Pärchen, Maria & Detlef. Detlef durfte sich ebenfalls mit EU-Förderanträgen rumplagen. Verrückte kleine Welt. Memo an die Datenexperten: die nächste FAG findet in Plettenberg Bay statt.
Braucht noch jemand was aus’m Laden?
Die Supermarktkette Spar ist in Südafrika sehr stark vertreten. Gibt’s die Marke in Deutschland überhaupt noch? Sie wurde doch mal aufgekauft und umbenannt. Südafrika hat man dabei wohl vergessen.
Mehr „Sehenswürdigkeiten“ gibt es in Plettenberg Bay nicht. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als mich zurückzulehnen und mich zu erholen.
6 Kommentare
Lede82 · 3. März 2017 um 21:49
😎
Marcus · 6. März 2017 um 9:06
FAG in Plettenberg?
Aber bitte nur die FAG ELER/i.
Sonst wirds haarig mit den Reisekostenabrechnungen …
cp · 14. März 2017 um 8:05
Randnotiz:
Spar Deutschland wurde 2005 von Edeka aufgekauft und die Filialen umgewandelt. Die Kette kommt eigentlich aus den Niederlanden und ist (lt. Wikipedia) der weltweit größte freiwillige Zusammenschluss von Händlern zu einer Handelskette.
rori · 14. März 2017 um 10:25
Interessant. Also wurde nur der deutsche Zweig aufgekauft und umbenannt.
Jetzt hast du mich so neugierig gemacht, dass ich mir den Wikipedia-Artikel durchlese und neue schockierende Fakten entdecke: „SPAR“ ist ja sogar ein Akronym. Und: Im Niederländischen ist das ein Wortspiel zwischen „spar“ (= Tanne) und „sparen“ (= sparen). Das erklärt dann auch das Logo.
Haben wir wieder was gelernt 🙂
hallo · 12. November 2017 um 1:52
Bin zufällig über Google auf den Blogpost gestoßen, und kann was zu Spar schreiben:
Edeka betreibt in Deutschland auch noch Spar-Filialen. Und zwar unter der Marke Spar-Express. Zu finden sind sie meist an Tankstellen und großen Bahnhöfen.
In vielen europäischen Ländern gehören Spar-Filialen zum gewohnten Straßenbild. Die österreichische Spar-Kette ist dabei die größte der Welt und schärfster Konkurrent von Billa (der Österreich-Tochter von REWE).
Außenstehende werden zwischen den verschiedenen Spar-Gesellschaften nur wenig Unterschied erkennen, weil alle freiwillig einen gemeinsamen Namen und ein gemeinsames Erscheinungsbild nutzen (das von den Niederlanden aus gesteuert wird).
Die Marke Superspar gibt es nur in Afrika. In Europa heißt dieser Supermarkt-Typ „Eurospar“. Da aber das Wort „Euro“ in Afrika wenig Sinn macht, hat man sich dort wohl für „Super“ entschieden.
Ob ein Spar „Spar“, „Eurospar“ oder „Interspar“ heißt, hängt übrigens von seiner Quadratmeteranzahl und dem Sortiment ab.
rori · 12. November 2017 um 20:36
Eine globale Marke, die gar nicht global ist. Sonderbar, aber faszinierend 🙂
Danke für deine Ausführungen.