Der Tag beginnt entspannt. Ich schaue mir das Jim Thompson-Haus an. Jim Thompson war ein US-Amerikaner der nach dem 2. Weltkrieg die thailändische Seidenkunst industrialisierte und sie zu Welterfolg führte. Für viele Asiaten ist er der bekannteste US-Amerikaner, wohl auch weil sein spurloses Verschwinden im malaysischen Dschungel zur Legendenbildung beitrug.

Er hinterließ sein aus Teakholz bestehendes Haus. Mobiliar und Kunstschätze sind zusammengetragen aus Thailand, Myanmar und China, wirken aber nicht zusammengewürfelt, da alles buddhistische Elemente besitzt. Fotos im Haus sind leider verboten, daher kann ich euch leider keinen Eindruck von Herrn Thompsons Geschmack vermitteln.

Mich wundert nur, dass sich die Thailänder gar nicht daran stören, dass der Herr Thompson westliche Elemente einbrachte, wie alle Räume in einem Haus unterzubringen oder ein fürs Thais unübliches Esszimmer einzurichten.

Wirklich begeistert hat mich das Haus nicht, aber ich bin zumindest wach.

Ursprünglich hatte ich für heute einen Umzug auf die beliebte Urlaubsinsel Ko Samui vorgesehen. Da ich jedoch aufgrund von Krankheit und Reiseunlust noch nicht viel von Bangkok gesehen habe und mich seit Plettenberg Bay Strände und Touristen ziemlich langweilen, werde ich in Bangkok bleiben.

Ich wechsle lediglich in den Stadtteil Bang Lam Phu, gelegen in der Altstadt und somit näher an den Tempelanlagen und Museen. So kann ich etwas Kultur genießen.

Am Abend hole ich jedoch erst Mal nach, was ich vor 3 Tagen verpasst habe: Ich schaue mir Muay Thai-Kämpfe an! Im Rajadamnern Stadium finden 9 offizielle Kämpfe statt (ich habe den Veranstaltungsort mehrmals überprüft). Mit meinem 40€ teuren Ticket sitze ich in der 2. Reihe am Ring, bekomme also den Schweiß der Kämpfer ab 😉

Beim Muay Thai sind sowohl Schläge als auch Tritte erlaubt. Ganzkörpereinsatz ist gefragt … und dementsprechend Ganzkörperfitness. Die Kämpfer sind laut Spielplan alle nur ’n Mückenschiss schwer (40-60kg), aber durchtrainiert bis zur letzten Faser.

Während der Veranstaltung platzieren sich 4 US-Amerikaner in der 1. Reihe, die durch Hawaii-Hemden, auf dem Schädel getragener Sonnenbrille und betont lässigem Habitus den schwarzen Gürtel der Obercoolness erreicht wähnen.

Doch die vierHawaii-Hemden sind nicht allein. Nach kurzer Zeit folgt ihnen ein Kamerateam und filmt die vor lauter Coolness Erstarrten. In diesem Zustand bieten sie dem Kameramann jedoch zu wenig Action. Nach kurzer Rücksprache fangen sie an, amateurhaft „mitzufiebern“. Der Kameramann findet trotzdem Gefallen daran und filmt aufgeregt mit.

Gelegentlich schwenkt er hinüber zu den kämpfenden … Kämpfern und filmt ein paar unbrauchbare Porträtaufnahmen und ebenso unbrauchbare Kampfaufnahmen mit störendem Seil im Bild. Er kommt sich dabei unheimlich kreativ vor.

„Haymaker“ ist der Arbeitstitel des Prachtwerks. Demnächst in Ihrem Kino … ganz sicher nicht.

Bei 9 Kämpfen und über 4h wird’s irgendwann langweilig, obwohl die Kämpfe intensiver werden. Mit dem 7. Kampf ist jedoch der Höhepunkt erreicht. Nach Ende des Kampfes verlassen die meisten Zuschauer das Stadion.

Ich tue ihnen gleich. Ich habe für heute genug „Gewalt“ gesehen. Es war jedoch ein packendes und Action-reiches Erlebnis.


4 Kommentare

Marcus · 14. März 2017 um 8:25

Hi rori,

schön, dass es dir schon etwas besser geht und wir dich nicht in einem Plastiksack aus dem Tropeninstitut abholen müssen.

Eine Anmerkung zum Text:
> Rajadammern Stadium (ich habe es mehrmals überprüft)
Leider hast du nicht oft genug geprüft, es muss „Rajadamnern Stadium“ heißen (Finde den Fehler!) 🙂
Zumindest steht das so auf dem Bild. Aber vielleicht hast du ja auch das Bild bearbeitet und aus dem M ein N gemacht, damit niemand rausfindet, wo du genau warst …

Weiterhin gute Besserung und bis bald …

    rori · 14. März 2017 um 10:10

    Die Gewissheit, keiner tropischen Krankheit verfallen zu sein, half enorm bei der Gesundung. Klingt komisch, ist aber so. Sorge ich mich eh um meine Gesundheit, nehme ich jedes kleine Symptom viel stärker wahr … Aber zum Glück kannst du den Plastiksack wieder wegstecken 😉

    Hmm, der Satz mit dem Stadion war ungünstig formuliert. Mir ging’s nicht um das Prüfen der Rechtschreibung, sondern das Prüfen des Veranstaltungsortes. Ich hab’s mal korrigiert. Trotzdem danke fürs Lektorat 🙂

      Marcus · 14. März 2017 um 15:29

      Und wo wir schon bei Lektorat sind:

      http://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/apostroph
      „Regel 16 2. b) […] Normalerweise wird vor einem Genitiv-s kein Apostroph gesetzt. Das gilt auch für Genitiv-s und Plural-s bei Initialwörtern und Abkürzungen.2

      Dein Blog müsste also „roris Blog“ heißen, allerdings lässt unsere Rechtschreibung hier mehrere rechte Schreibungen zu. Und wahrscheinlich ging es dir bei dem Apostroph nicht um die Hervorhebung von „Ich bin der deutschen Sprache mächstig“, sondern mehr um „Das ’s‘ gehört nicht zu meinem Namen“ … was man wiederum über den Webseitennamen ….

      Ach ich lass es. Schöner Blog! Ich mag dir zu folgen.
      Wie teuer war noch gerade …

      :-)))

        rori · 15. März 2017 um 0:59

        Willkommen in meiner Gedankenwelt 😛

        Genau die gleichen Gedanken gingen mir auch durch den Kopf, als ich mich auf die falsche Rechtschreibung „rori’s Blog“ festlegte. Letztlich siegte die Eitelkeit, denn ich wollte die falsche Aussprache mit kurzem „i“ (wie in Vobis) vermeiden.

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