Nach der großen Metropole Los Angeles ging es heute für einen Tag in das nicht weit entfernte Anaheim. Man kann es schon fast als Vorort oder gar Stadtteil von Los Angeles bezeichnen. Anaheim ist vor allem ein Erholungsort, bekannt durch seinen großen Vergnügungspark „Disneyland“. Amerikaner fahren hier gern in „Urlaub“.
Nun ist meine Liebe für solche Parks äußerst begrenzt, der einzige Grund für mich hier her zu fahren war: Eishockey! Ich wollte ein Heimspiel der Anaheim Ducks genießen. Ich bin kein Über-Fan des Teams, letztlich bin ich von ihrer einmaligen Torsirene fasziniert! Klingt verrückt, aber ich wollte sie einfach mal live hören … so oft wie möglich! 🙂
Im Lauf der Woche hat sich allerdings noch ein anderer Grund gefunden, nach Anaheim zu fahren. Und leider muss ich jetzt jemand ganz bestimmten neidisch machen, obwohl ich es nicht beabsichtige.
Ich habe ja von Julien berichtet, den ich beim Basketballspiel kennen lernte. Er machte mir ein Angebot, das ich nicht ausschlagen konnte: Denn letztlich war er nicht einfach nur auf Urlaubsreise hier in Los Angeles. Eigentlich ist er hierher geflogen, um bei der BlizzCon dabei zu sein (da höre ich einen Aufschrei aus Neubrandenburg). Und wie es der Zufall so will, hatte er noch ein Ticket übrig und bot es mir an (da höre ich Aufschrei Nummer 2 – Schöne Grüße an Sebastian).
Für alle Nicht-Wissenden (vor ein paar Tagen gehörte ich selber noch dazu): Die BlizzCon wird von der Computerspiele-Firma Blizzard ausgerichtet und ist Treffpunkt für alle Fans von deren Rollen- & Strategiespielen, darunter „Starcraft“, „World of Warcraft“ und „Diablo“. Auf der BlizzCon kann man sich über die neuesten Spiele informieren …
… mit den Machern der Computerspiele sprechen (wahlweise kann man sie auch einfach anhimmeln) …
… und man kann sich mit anderen Fans austauschen … oder einfach nur zocken:
Und da eine meiner Reisemissionen darin besteht, andere Kulturen und ihre Gewohnheiten kennen zu lernen, war ich hier genau richtig! 😉
Ich wurde bereits beim Betreten des Anaheim Convention Center durch die enorme Menschenmasse überrascht. Ich hatte vielleicht mit 2000 „Nerds“ gerechnet, aber laut Julien waren es 30.000 Besucher, die zum Teil voll in den Spielen aufgingen …
Was da an den vielen Ständen und in den Präsentationen so alles ablief, hätte ich ohne meinen Guide Julien wohl kaum verstanden 🙂 Er ist begeisterter Starcraft 2-Spieler und kennt sich gut in der Szene aus.
Wir schauten uns die Präsentation des Blizzard-Chefs an und lauschten interessiert den Neuankündigungen, so z.B. das neue Spiel „Overwatch“. Das Spiel befindet sich noch in der Entwicklung, man konnte es aber vor Ort schon ausprobieren …
Außerdem fanden auf der BlizzCon diverse professionelle Wettbewerbe statt, mit Preisgeldern bis zu 100.000$ und Berichterstattung wie bei einem Champions League-Spiel:
Wir schauten uns die ersten Begegnungen des „Starcraft 2“-Wettbewerbs auf Großleinwänden an:
Ich verstand zwar nicht, was dort ablief, es war trotzdem irgendwie spannend. Die Zuschauer feuerten die Profi-Spieler an und bejubelten gelungene Aktionen. Sebastian sagt ja so gern, die Profi-Spieler sind allesamt „südkoreanische Autisten“. Zumindest kann ich bestätigen, dass alle 16 Final-Teilnehmer Südkoreaner waren … und ziemlich „sportlich“ mit Maus und Tastatur umgingen 🙂
Die BlizzCon ging über 2 Tage. Ich habe leider nur den ersten halben Tag erleben können. Schade, denn am zweiten Tag wurde es erst interessant, die Wettbewerbe gingen ihrem Finale entgegen und schließlich sollte ja auch noch Metallica auftreten. Aber leider hatte ich Flug und Hotel für Chicago schon gebucht. In den wenigen Stunden habe ich jedoch jede Menge Eindrücke gewonnen. Es hat Spaß gemacht, einen Blick in diese „fremde Welt“ zu erhaschen:
Merci beaucoup, Julien. C’était un plaisir.
Zum Eishockey-Spiel will ich jetzt gar nicht mehr allzu viel schreiben, dieser Artikel ist schon lang genug geworden. Nur so viel: Ich habe die Torsirene ein paar Mal gehört. Ich liebe dieses Nebelhorn! Am Ende hat es aber nichts genützt, die Ducks haben 3:4 nach Shootout verloren.
Die Atmosphäre war nicht erstklassig, das Stadion war bei weitem nicht ausverkauft. Egal, das Spiel war gut und ich hatte Spaß!
2 Kommentare
Oppa_Hansen · 14. November 2014 um 12:09
der pure Neid 🙂
Rori du Glückspilz weiterhin viel Spaß!
rori · 15. November 2014 um 6:44
Danke.
Du hättest sicherlich mehr Freude an dem Ticket gehabt. Aber ich hoffe, der Artikel hat ein Stück BlizzCon-Atmosphäre nach NB transportieren können.